2001 Tunesien
Nachdem wir im letzten Jahr nur mal 3 Tage am Wohlenberger Wiek an der Ostsee waren, war es an der Zeit, dass wir mal wieder eine längere Zeit Urlaub machen. Wir haben uns Tunesien ausgesucht. Es ist der 1. Urlaub ohne Kinder und daran mussten wir uns erst einmal gewöhnen. Ein wenig Angst davor hatte ich auch, ich dachte, das wird ja langweilig werden, mit Mann alleine. Er hängt sicher den ganzen Tag an der Beachbar ab, wie in Sri Lanka, wo er gar nicht merkte, dass ich einen Badeunfall hatte. Wären die Beachboys dort nicht gewesen, wäre ich ertrunken. Norbert hat zwar den Menschenauflauf gemerkt, aber dass es sein Frauchen war, hat ihn nicht interessiert. Wir flogen nach Monastir. Als die Maschine runter ging, die Landebahn war zum Meer hin, sahen wir nur Müll. Ich dachte, man wo sind wir denn hingeraten. Unser Urlaubsort war Hammamet ein Magic Life Anlage der TUI Gruppe.
http://www.magiclife.com/de/clubuebersicht/clubs/in/tunesien/s/club-magic-life-africana.html
Norbert war sehr bemüht, den ersten Urlaub ohne Kinder auch zu einem schönen Urlaub werden zu lassen und das war er auch. Mich hatte ein Mann angesprochen, ob wir uns nicht auch mal unseren Urlaubsort anschauen wollten. Als ich fragte, was es kosten würde, sagte er „nichts“, da schlugen bei Norbert zwar die Alarmglocken, doch er wollte mir nichts verwehren. Zum vereinbarten Termin kam ein neuer 4er Golf und brachte uns zu einer Teppichfabrik. Man lud uns zum Tee ein, zeigte uns, wie man Teppiche knüpft. Der Mann forderte mich auf, auch mit zu machen, da sagte ich ihm, dass ich im Urlaub bin. Er tat beschäftigt und legte uns sämtliche Teppiche aus und nötigte uns zu kaufen. Norbert sagte ihm, wir brauchen keinen, wir haben nur eine „Puppenstube“ als Wohnung und somit keinen Platz. Wir sahen, dass wir hier schnell wegkommen. Wir sind zum Ausgang und ehe ich mich versah, hatte ich eine Lederjacke an. Nun schlug auch meine Stimmung um und sagte dann laut, dass ich auch keine Lederjacke brauche. Unser Fahrer fuhr uns noch zur Medina. Dort kam ein gewisser „Joseph“ er wäre unser persönlicher Führer. Wir erklärten, dass wir keinen Führer bräuchten und keinen bestellt haben, doch er lief trotzdem mit und hielt dann auch die Hand zu einem „Tip“ auf. Das hatte uns so gereicht, dass wir wieder zurück wollten und sind zu dem vereinbarten Treffpunkt. Dort stand ein alter klappriger Bus und ein älteres Ehepaar. Ich fragte, ob das der Ernst ist, dass wir nun mit diesem Bus fahren sollen, da sagte das Ehepaar:“Sie haben sicher auch keinen Teppich gekauft.“ Da war uns alles klar. Der Busfahrer wollte auch nicht so richtig, da sprach der Mann laut und energisch mit ihm in Arabischer Sprache. Als ich ihn fragte, woher er das kann, sagte er nur, dass er viele Jahre in Damaskus gearbeitet habe. Noch kurz zu unserem nächsten Ausflug. Am Strand wurden Kamelsafaris angeboten. Ich bettelte bei Norbert, diese mit zu machen und er willigte ein, als er erfuhr, dass es auch eine Pferdekutsche gab. Ich wollte so gern mal mit Kamel reiten. Man fuhr uns zu den vereinbarten Treffpunkt und dort standen sie alle miteinander verbunden. Ich dachte, die Kamele gehen runter zum Aufsteigen, doch die Tunesier halfen über eine Rolperleiter hoch. Als erstes kam ein älterer Mann dran, den schossen sie hoch und ehe er sich versah, landete er auf der anderen Seite auf seinem Aller Wertesten. Das war mir doch nichts und so stieg auch ich auf die Kutsche. Man ging nicht sehr zimperlich mit seinen Tieren um, sie quälten sie sehr. Da wurden doch die Pferdeliebhaber laut und gaben denen ein paar hinter die Ohren. Der Ausflug ging zu einem Berberdorf, dort wurde gezeigt, wie sie Fladenbrot in einem Erdofen backten. Zurück wollte keiner mehr auf die Kamele, da sie sehr schaukeln und „sabbern“. Tunesien war also kein Land für uns, dieses noch einmal zu bereisen, auch wenn wir ein sehr schönes Hotel hatten, wir haben da alles mit genommen, wie Coctail des Tages, Spezialitätenrestaurants, Nachmittag frisch gebackene Waffeln mit Kaffee und Animation.