Queensland und der tropische Norden
Ein besonderer Newsletter zog uns ganz schnell in den Bann, ein besonderes Australienangebot, 3 Wochen Wohnmobil mit Flug sollte 850 € kosten, die Person. Wir setzten uns sofort mit dem Reiseveranstalter in Verbindung. Wir buchten auch gleich noch 2 Tagesausflüge dazu, einmal mit einem Katamaran zu dem größten Riff der Erde, dem Great Barrier Reef und eine Fahrt mit der Kuranda Bahn ins Atherton- Tableland und mit der längsten Seilbahn der Welt wieder zurück. Da es bis zur Abreise uns nur 10 Wochen blieben, gab es noch einiges zu organisieren, vorallem neue Kreditkarten besorgen, da in Australien eine Kaution von 7500 AUD fällig sind, was 4000 € entsprach.
Am Sonntag den 31.5.2009 fuhren wir nun mit dem Zug nach Frankfurt/ Hbf, von dort mussten wir die S- Bahn zum Airport nehmen. Abends in Frankfurt auf den S- Bahnhöfen war es nur etwas unheimlich, wir waren froh, endlich auf den Flughafen angekommen zu sein.
Es liegt eine sehr langer Flug vor uns von über 24 Stunden. Doch in Singapur geht es erst einmal runter. So einen schönen Flughafen haben wir noch nier gesehen. Der Fußboden war mit Teppich ausgelegt. Eigentlich wollten wir hier schwimmen gehen, es gab auf dem Dach einen wunderschönen Pool, doch hierfür reichte leider die Zeit nicht und Norbert’s Raucherlunge meldete sich, ich war ein wenig sauer, aber nun gut, wenn er es trotzdem nicht aushält, so gehen wir zur Raucherinsel aufs Dach, aber das war eine Oase und es kam auch schon Urlaubsfeeling auf, schön warm, die untergehende Sonne, die Kakteen und Palmen und eine Heineken Bierstube, da ließ es sich aushalten. Dabei kamen wir mit einem Mann ins Gespräch, der schon oft in Australien war und sich überlegt, dorthin auszuwandern. Er sagte, es ist ein großes Land, wenn man mal schnell ins Kino will oder Pizzabäcker, muss man schon bis 2 Stunden fahren oneway. Das fanden wir recht lustig.
Als wir um 7 los wollten, sagte eine innere Stimme Norbert, noch einmal nach dem Voucher zu schauen, aber der war weg. Die Nerven lagen bei uns beiden blank, doch ich forderte Norbert auf, los zu fahren, da müssen wir das Ding eben morgen nachreichen. Die Kopie mit zu nehmen, war nicht möglich, da das Office noch zu war und wir würden zu spät kommen und das Schiff fährt dann ohne uns. Doch nach kurzer Zeit drängte ich Norbert, doch wieder umzudrehen, da sie uns ohne den Voucher ohne uns fahren würden. Vielleicht kommt die Dame auch etwas eher und so war es auch. Wir schnappten uns die Kopie und rasten los nach Cairns. Norbert hatte gar keine Möglichkeit über den Linksverkehr nach zu denken, es klappte besser als gedacht. Aber wo die Marina in Cairns ist, keine Ahnung. Auf einmal las ich die Strasse, wo wir hätten links abbiegen mussten. Norbert wendete mitten auf dem Highway und zurück. Do wo ist eine Parkmöglichkeit, da sah ich ein Parkhaus, aber da sagte Norbert, das geht nicht, da verlieren wir das Dach, doch nach ein paar Metern sah ich einen Parkplatz, doch da hatten wir das nächste Problem, wir hatten keine Coins für den Parkautomat, also besorgten wir uns die von einer freundlichen Dame. Aber mittlerweile war es schon 1/2 9, jetzt sollte das Schiff abfahren. Doch welches war unser Schiff, wir rannten, ich bekam absolut keine Luft mehr, aber am Kai stand ein Mann und fragte uns auf deutsch, wo wir hin wollten. Da zeigte ich ihm den Voucher, sagen konnte ich nichts mehr, mir blieb ja die Luft weg. Da klopfte er mir ruhig auf die Schulter und sagte:“Schön ruhig, junge Frau, ich habe Sie erwartet und hier geht es nicht so hektisch zu, wie in Deutschland.“ Man tat das gut. Er versorgte mich gleich mit einem Glas Sekt. Die hatten echt auf uns gewartet und nun konnten wir diesen Tag genießen. Langsam kam auch meine Luft wieder. Auf dem Deck wehte eine leichte Brise und die Sonne schien, dann bekamen wir Infos, wie der Tag ablaufen sollte, sie machten das witzig in so einem lustigen englisch, das verstand jeder. Es gab 2 Gruppen, die auf eine Insel gefahren wurden zum Schnorcheln oder wer richtig tauchen wollte, bekam die Ausrüstung und Anweisung. Dazu war kein Tauchschein erforderlich, man tauchte unter Aufsicht. Auch uns bat man, einen Neoprenanzug anzuziehen, ich fragte warum, wir hatten keine Lust, uns in so ein Ding rein zu pressen, man sah vielen an, welche Verrenkungen nötig waren, bis man in so einem Teil drin ist. Der Mann sagte, wegen Schutz der Kälte des Wassers, da fragte ich, wie kalt das Wasser sei, er meinte 25°C, das reichte uns. Wir waren gleich in der ersten Gruppe zum Schnorchel und das war gut so, da so eine Gruppe ganz schön den Sand aufwirbelt und man dann nichts mehr sieht. Es war fantastisch, wir wurden auch fotografiert. Eine Stunde durften wir schnorcheln, man behielt uns sehr im Auge, denn auch hier lauern Gefahren, wie Haie, Stingers oder der Stonefisch, der liegt wie ein Stein unten, aber wenn man darauf tritt, ist er hoch giftig. Zurück an Bord gab es ein sehr gutes Mittagessen auf 2 Büffetts verteilt. Sehr gute Meeresspezialitäten, Salate u.v.m. Nach dem Essen waren wir die letzte Gruppe auf dem Glasbodenboot. Man stieg runter in den Rumpf und der war ringsum aus Glas. Man nannte dieses Boot auch als Halfsubmarineboat. Der Mann von früh führte uns durch die wunderbaren Korallengärten, wir sahen so viele bunte Fische. Das Great Barrier Reef hat eine Länge von ca. 2500 km und reicht bis Fraser Islands. Zurück auf dem Katamaran gab es Kaffee und Kuchen, man konnte dann auch wieder Sekt trinken. Die Fahrt nach Cairns dauerte wieder 2 1/2 Stunden und man unterhielt uns mit Singen und Spielen. Gegen 17 Uhr erreichten wir Cairns wieder. Als wir von dem Katamaran wieder runter gingen, stellte sich die gesamte Crew an der Reeling im Halbkreis auf und man verabschiedete uns herzlichst. Hier ging ein wunderschöner erster Urlaubstag zu Ende.
Am nächsten Tag geht es wieder um 7 Uhr los, denn es stand ein weiterer Tagesausflug auf dem Programm. Es geht zur Kuranda Scenic-Railway. Die Talstation war ein hübscher kleiner Bahnhof mit tropischen Pflanzen. Der Zug war eine nostalgische Eisenbahn, sehr hübsch angemalt. Die über eine Stunde dauernde Fahrt war eine wunderschöne Fahrt durch Gebirgsschluchten, an Wasserfällen vorbei, wie der Barron Fall.
In Kuranda war ein hübscher kleiner Markt, doch wir gingen zur Butterflyfarm. Es gab wunderschöne Schmetterlinge, u.a. auch die größten Exemplare der Welt. Diesen Tipp hatte ich von einem Freund, der Manfred, er war mit seiner Frau Doris auch schon da. In dem Haus, wo die Schmetterlinge untergebracht waren, standen überall Schälchen mit Zuckerwasser, darauf ließen sie sich nieder.
Der nächste Programmpunkt war der Birdpark.(Vogelpark) Ein großer Papagei saß schon am Eingang und plapperte lustig los, der machte uns sehr neugierig. Der sah so süß aus, ich wollte ihn streicheln, aber da warnte mich die Frau an der Kasse, er würde gleich los hacken. Im Park waren noch ganz viele Papageien und Kakadus. Einer setzt sich bei Norbert auf den Kopf, ehe er sich versah, mopste der den Knopf bei Norberts Basecape. Der schien ganz verrückt auf Knöpfe zu sein, denn beim nächsten mopste er den auch vom Cape. Wir haben die Kakadus auch füttern können.
Als letztes besuchten wir den Koalapark, wo nicht nur Koalas zu Hause sind. Koalas zählen nicht zur Bärengattung, sondern zu den Beuteltieren, die in den Bäumen leben, sich von Eukalyptusblättern ernähren und ein Schlafbedürfnis bis zu 20 Stunden haben. Süß waren sie aber anzusehen.
Nun mussten wir uns beeilen, da wie um 13.30 Uhr mit der Skyrail, der längsten Seilbahn wieder ins Tal fahren. Diese ging 7 km und über 39 Masten über die Wipfel des Rainforestes. An den Umlenkrollen mussten wir immer aussteigen, dabei unternahmen wir kurze Wanderungen unter anderem mit einem Ranger, der uns das Ökosystem des Regenwaldes erklärte. Die Bäume hatten die Wurzeln nach oben, um den Regen aufzufangen und nach unten zu leiten.
Gegen 14 Uhr erreichen wir wieder Cairns und dort wartete noch ein bunter Nachmittag im Tjapukai Theater, wo Aboriginis ihr Leben vorstellten. Das sind die Ureinwohner Australiens, die immer wieder auch bis heute von den Weißen ausgebeutet werden, obwohl man viel von ihnen lernen kann. Sie zeigten ihre Tänze, bliesen das Digerodoo. Norbert sagte, die hatten das Handy schon immer, weil das Digerodoo zur Nachrichtenübertragung diente. Sie zeigten, wie man einen Bumerang wirft, man konnte das selber auch probieren, manch einer musste davor ausreißen und sich hinter die gespannten Netze davor schützen. Es war ein sehr schöner Nachmittag. Ein Mädchen erklärte noch Heilkräuter und Gewürze, die in der Medizin eine große Hilfe sind.
Mit dem Bus wurden wir wieder zurück zur Freshwaterstation von früh gebracht, da dort unsere Autos standen. Es war ein wunderschöner Urlaubstag. Am nächsten Tag, mein Geburtstag, staren wir unsere Reise in den Süden. Unser Ziel ist die Great Ocean Road, ahnen aber noch nicht, dass daraus nichts werden wird. Zunächst geht es auf den Captain Cook Highway, der dann in den Bruce Highway übergeht. In Australien haben die Highways Namen. Zuerst prägen noch die Zuckerrohrfelder und der Regenwald des Athertorn Table Lands das Landschaftsbild, dass sich dann aber ändert. An der Strasse waren ein paar Obststände, wo wir frisches Obst kaufen, wie Mandarinen, Babybananen und Neuseeländische Kiwis. Die schmecken gut, da kann man die italienischen und griechischen bei uns vergessen. Nun kann ich unsere Kinder gut verstehen, die sich in Neuseeland damit voll gehaun haben. Gegen Mittag erreichen wir Townsville, wo wir das Reef Aquarium besuchen. Hier bekamen wir den giftigen Stonefish zu sehen, ebenso geht man durch einen Glastunnel und die Haie schwammen um uns herum. Das Aquarium wurde in das Great Barrier Reef reingebaut.
Doch leider ist unsere Zeit sehr eng bemessen, da wir heute noch Bowen erreichen müssen. Es ist schon stockfinster und wir können gerade noch einchecken, bevor das Office schließt. Wir haben heute gerade mal 600 km geschafft und nun wird uns klar, daß wir die Great Ocean Road nie schaffen werden, da sind wir ja nur mit Fahren beschäftigt und wir würden nicht viel unternehmen können und das wäre doch schade. Dazu ist Australien viel zu schön und vielleicht klappt es ja nochmal mit Australien. Unser Ziel heißt jetzt Sydney, die heimliche Hauptstadt Australiens. Die Nacht ist wieder 5.30 Uhr vorbei, unser erster Stopp ist Airly Beach, eine wunderschöne Stadt, vergleichbar wie das europäische Monte Carlo, das Tor zu den White Sandy Islands, die die weißesten Strände der Welt haben, da der Quarzgehalt des Sandes 90% hat. Die ganze Stadt ist ein einziger Swimmingpool. Wir gehen hier auf den Markt und kaufen frisches Obst. Da hatten wir einen Zusammenprall mit einer Deutschen, die zu ihrem Sohn sagte, er solle uns „Dicken“ mal vorlassen. Erst ist Norbert ausgerastet und dann ich und wir beschimpften sie, dass sie ihrem Sohn keinen Respekt beibringt, da war sie erschrocken, sie hatte nicht geglaubt, dass man sie so weitab der Heimat versteht. Sie entschuldigte sich bei uns tausendmal.
Der nächste Stopp war Mackay, der größte Zuckerverladehafen der Welt. Wir drehten eine kleine Runde am Breakwater, eine Mole, die den Hafen vor großen Wellen schützen soll. Auf einmal stand die Sonne wieder sehr tief und wir suchten uns schnell wieder einen Campingplatz. Wir waren mit 2 anderen Ehepaare die einzigsten, aber es war ja auch Winter.
Am nächsten Tag erreichen wir die Stadt Rockhampton am Wendekreis des Steinbocks und die Stadt der Rinderauktion .
Nach einem kurzen Spaziergang setzten wir unsere Fahrt fort Richtung Meer zum Emupark. Auch ich war in der Annahme, dass wir es mit dem Straußenähnlichen, flugunfähigen Vogel Emu zu tun haben, aber dass es sich um einen 18 Loch Luxus Golfclub handelt, dass muss man erst einmal kapieren, doch auch dies war gar nicht schlimm, da besuchten wir die Krokodilfarm Korana. Die Straße dorthin war zwar nicht einladend, doch erleben wir hier einen schönen Nachmittag. Hier werden Krokodile gezüchtet, in der dortigen Gaststätte konnte man Krokodilfleisch essen. Norbert nahm das Steak und ich die Rippchen. Man konnte auch vieles aus Krokodilleder kaufen, wie Gürtel, Stiefel und Handtaschen, Mäntel usw. Das kam für uns aber eh nicht in Frage, da wir das eh nicht einführen dürfen, es stand aber auch nicht zur Debatte. Alle anderen Abfälle verfütterte man wieder und wir konnten der Fütterung zusehen. Es war manchmal gruselig, Gott sei Dank war Maschenzaun zwischen uns. Dem einen Krokodil fehlte das untere Stück seiner Schnauze, da war eins bestimmt mal schneller. Ganz zum Schluß konnte man noch ein Babykrokodil für eine Fotosession halten, dessen Schnauze zugebunden war. Aber ansonsten ein sehr schöner Nachmittag.
Nun heißt es Gas geben, wir wollen noch nach Agnes Water, doch wir brauchten noch Brot. Wir gingen in einen Laden in Bororen. Dort fragten wir die Verkäuferin, wie weit das noch sei, ich schätzte ca. 40 km, da sagte die Verkäuferin, two Hours (2 Stunden), Norbert schaute so dämlich, dass sie dachte, wir haben das nicht verstanden. Da bat sie den Mann, der gerade herein kam, uns zu erklären, dass das noch 2 Stunden zu fahren seien. Er war Österreicher, der schon seit 50 Jahren hier lebt. Er erzählte uns, dass er um die Ecke sein Haus habe und dort ein sehr schöner Caravanplatz ist, den sein Freund betreibt. Er gab uns auf den Weg, dass wir nicht in der Nacht wegen frei lebenden Tieren fahren sollen, krachen wir in ein Känguru, wäre unser Auto ganz schön kaputt. Also beherzigten wir seinen Rat und blieben heute Nacht hier. Der Platz ist wirklich sehr schön und preiswert. Ich fotografierte noch ein paar Trucks, die wunderschöne Beleuchtung hatten.
Am nächsten Tag besuchen wir die Rumdistillery Bundaberg. Hier machten wir eine Werksführung mit, die Kontrollen waren sehr streng, kein Feuerzeug, Uhren, Handys waren erlaubt, ein einziger Funken hätte gereicht, das alles in die Luft zu jagen. Einmal in der Vergangenheit war das schon mal passiert. Schon beim Öffnen der Tore zu den Produktionsstätten kam ein strenger Geruch des Alkohols entgegen, dass man schon fast vom Geruch besoffen wurde. Zum Schluß konnte man diesen edlen Tropfen probieren, aber ich kann so hochprozentiges nicht trinken und Norbert konnte auch nicht, da er ja noch fahren musste. Also ging unsere Fahrt weiter nach Havey Bay, das Tor zu Fraser Islands, die größte Sandinsel der Welt. Hier nehmen wir einen schönen Platz an der Ocean Front. Eigentlich wollten wir rüber nach Fraser Island, aber die Touren waren sehr teuer, mit unserer „Keksdose“ dürfen wir nicht rüber, da wir dafür kein Permit bekommen, da wir keinen 4 WD (Wheel-Drive- 4 Rad Antrieb) hatten und so setzten wir am anderen Tag einfach unsere Reise fort. Vorher ging ich aber noch schön baden, das Wasser war schön frisch, aber herrlich.