New York City
eine Stadt, die niemals schläft
Am anderen Morgen, nachdem wir unseren Schlafplatz im Office bezahlt hatten, machten wir uns auf nach New York. Da wir eh nicht in die Stadt rein konnten, suchten wir den CC in New Jersey, den mir Nicole zu Hause raus gesucht hatte, direkt gegenüber der Miss Liberty. Der Verkehr wurde immer dichter, von weitem sahen wir schon die Skyline von Manhattan. Es kamen auch viele Brücken, Norbert musste höllisch aufpassen wegen der Höhe. Irgendwann kamen wir nach New Jersey zum Marine Bvd. Dort stoppte uns ein Polizist, um uns zu fragen, wo wir hin wollten, denn er merkte unsere Unsicherheit. Er sagte, wir sollen einfach geradeaus fahren zum Wasser, dort wäre ein Caravanpark. Da waren wir sehr froh, dass das nun doch so einfach ging. Dort angekommen, gingen wir rein ins Office. Der junge Mann hinter dem Tresen fragte uns nach unseren Wunsch. Ich sagte, wir brauchen 4 Nächte mit Power, er sagte, er habe keine 4 Nächte mit Power, da erklärte ich ihm, dass wir alles vor der Abgabe noch aufladen müssen. Da meinte er, wir sollen ihm 10 Minuten geben, er würde was organisieren. Doch es dauerten keine 10 Minuten, da sagte er uns, ob wir damit einverstanden seien, 1 Nacht im Gelände mit Power, eine Nacht außerhalb des Geländes gleich hinterm Zaun und dann 2 weitere Nächte wieder im Gelände und mit Power. Natürlich waren wir damit einverstanden. Mit 84$ zwar nicht preiswert, aber der beste Platz so nah an Manhattan. Hier kommen wir super mit Fähre und PATH rein. Wir stellen uns auf den uns zugewiesenen Platz, tranken noch einen Kaffee und wollten uns noch New Jersey anschauen, denn nach Manhattan brauchten wir heute nicht mehr. Zuerst trank Norbert an der Marina noch ein Heineken, mit 6,50$ nicht gerade billig. In einem Supermarkt kaufen wir noch die letzten Lebensmittel und tranken in der Stadt noch einen Kaffee und schauten dem hektischen Leben noch zu.
Am nächsten Morgen machen wir uns auf den Weg zur PATH Station in der Grove Street. Von Mandy habe ich eine Liste erhalten, was wir alles uns anschauen sollen. Zuerst müssen wir uns Karten für die PATH ziehen, dabei hilft uns eine Frau. Wir fahren bis zum World Trade Center. Alles geht hier sehr hektisch zu, das sind nur Menschenströme und überall steht Polizei und die Navi. Seit es hier die Anschläge am 11/9/2001 gab, sind die Amis sehr vorsichtig und ängstlich geworden, das hat vorallem die New Yorker getroffen. Auf dem Grund des Ground Zero wurde das One Trade Center gebaut und es ist ein National Memorial errichtet worden, welches der Opfer des Terroranschlag getöteten 2753 Menschen errinnern soll.
Mit der Metro fuhren wir zur Union Station und da waren wir schon mitten auf dem Broadway. Zuerst schauen wir uns erst einmal auf dem Farmersmarkt um und liefen weiter bis zur 5th Avenue upper Manhattan. Die Hochhäuser waren sehr gewaltig, man brauchte nur nach oben schauen. Noch suchte ich das Bügeleisenhaus- das Flatiron Building. Nun drehte ich mich um und da war es. Diesem Gebäude sagte man eine kurze Lebensdauer voraus, der erste starke Wind werde es zum Einsturz bringen. Doch die Architektur und Statik in Form eines Bügeleisens gibt dem Gebäude diese Stabilität. Weiter auf der 5th Avenue kamen wir am Empire State Building vorbei. Das nächste bekannte Gebäude war das Chrysler Building. Der nächste Anlaufpunkt war das Macy’s, ein rieengroßes Kaufhaus. Wir fuhren gleich in die 7. Etage, weil dort die Übergrößen laut Mandy sein sollen. Doch das war so riesengroß, sodaß wir total überfordert waren. Nur gleich wieder raus. Mit der Subway fuhren wir zur Gand Central Station, den berühmten Hauptbahnhof und der größte Kopfbahnhof der Welt. Der nächste Anlaufpunkt auf unserer Liste war der Central Park. Da mir Subway Fahren inzwischen zu teuer geworden ist, schlug ich Laufen vor. Wir bräuchten nur die 5th Avenue weiter laufen. Norbert unterschlug ich, wie weit das zu laufen ist. Wir haben doch Zeit, sind in den Hollydays und nicht auf der Flucht. Dabei sahen wir weitere wichtige Gebäude von New York, wie das Rockefeller, Tiffany und Trump Tower. Nun sind wir an der Ecke 59th angekommen zum Tor des Central Parks. Doch Mandy hat mir auch gesagt, dass wir zum Boathouse laufen sollen, sie war da mit Caro, Susann und Erwin. Also sind wir auch dorthin gelaufen und haben einen Kaffee getrunken. Langsam schmerzten uns die Füße, wir sind weit gelaufen für unsere Verhältnisse. Nun mussten wir langsam zurück. Wir wollten noch den Rockefeller hoch, aber es waren sehr viele Menschen hier. Die offizielle Zeit soll in 3 Stunden sein, doch wir waren so kaputt, das müssen wir auf einen anderen Tag legen. Dann ging es über den Times Square, das berühmte Broadwayviertel überhaupt, wo alle bekannten Musical aufgeführt werden zur PATH Station und fuhren nach New Jersey wieder raus. Dort mussten wir ja auch noch die 5 Blöcke zu unserem Campground laufen und unser Mobil müssen wir ja auch noch umsetzen. Heute haben wir keinen Strom, das ist uns aber auch egal, wir waren eh viel zu müde und gingen zeitig zu Bett.
Am nächsten Tag steht die Miss Liberty mit Ellis Island auf dem Programm. Vorher parken wir aber noch schnell unser Auto um und fahren mit der Fähre zum Pier 11. Unser erster Weg geht zum Battery Prk, wo die Schiffe ablegen sollen. Erstens wieder unheimlich viele Menschen und dann haben wir erfahren, dass Ellis Island geschlossen wäre, wegen Renovierunsarbeiten. Der Preis war jedoch derselbe wie mit Ellis Islands, da haben wir beschlossen, dass wir das sein lassen wollen. Die Freiheitsstatue sehen wir auch von hier. Erst haben wir überlegt, ob wir mit der Circle Line fahren wollen, die fährt auch an der Freiheitsstatue vorbei, doch die 28$ waren uns dann doch zuviel.
Nun überlegten wir kurz, was wir als nächstes uns anschauen und da wußten wir, dass wir uns nun die Brooklyn Bridge sein soll. Der aus Thüringen aus Mühlhausen stammender John August Roebling war der Konstrukteur der Brücke. Ich dachte, wir können wie in Sydney den Pfeiler einfach eine Treppe hoch, Norbert meinte, dass wir zum Ausläufer zurück mussten und so war es auch. Der umfasste 7 Blöcke. Dabei kamen wir auch am Rathaus vorbei und dabei wurde uns bewusst, dass das Rathaus gar nicht so weit vom World Trade Center weg ist, die Anschläge hätten auch hier statt finden können, doch die wollten viele Menschen treffen und damit zeigen, dass auch die USA verwundbar ist. Der damalige Bürgermeister war Bloomberg. Zwischen Rathaus und Brücke war ein sehr schöner Park. Ich musste mich erst einmal ausruhen. Norbert wollte einen Kaffee holen und ich beobachtete Menschen und fotografierte. Als Norbert nach längerer Zeit immer noch nicht wieder da war, bekam ich eine Panikattacke. Wo war er nur hin? Ich malte mir das Schlimmste aus, was ist, wenn er irgendwo umgekippt ist oder sogar im Krankenhaus? Als er dann aber kam, war ich so froh und knuddelte ihn ab, er wußte gar nicht, wie ihm geschah, da wurde uns erst einmal bewusst, dass wir ohneeinander nichts sind. Doch nun konnten wir über die Brücke laufen und die Skyline von Manhattan und Brooklyn genießen.
Nach der Besichtigung wieder in Manhattan angekommen, verspürten wir den Hunger. In einem Selbstbedienungsladen konnte man sich selbst die Box für 7,95$ das Pound füllen. Na da schlug Norbert zu, nur die besten Happen von fresh Seafood wie Tintenfisch und andere gute Meeresspezialitäten.
Wir waren zwischendurch in der Wall Street angekommen und die New Yorker Stock Exchange, die Börse. Den folgenreichsten Crash war am 29.10.1929 an einem Donnerstag, der auch als black Thursday, bei uns Europäern bekannte black Friday genannt wird.
Da unsere Füße schon wieder qualmten, fuhren wir mit der Fähre wieder rüber nach New Jersey und ließen den Tag gemütlich ausklingen.
Am nächsten und letzten Urlaubstag fuhren wir noch einmal rüber nach Manhattan zum World Trade Center. Und die Menschen waren wieder gestreßt und ströhmten in alle Richtungen. Hier hatte niemand Zeit.
Zuerst gingen wir zur Trinity Church in Mitten der Wolkenkratzer und dem World Trade Center. Weiter ging es zum Bulle, ein vor der Wall Street stehender Stier, der in Rage ist. Viele Frauen und Männer fassten ihn an die „Eier“, im wirklichen Leben hätten sie ganz schnell reißaus genommen. Noch einmal fuhren wir mit der Subway zum Times Square, um von dort zur 50th zu laufen und dort das Rockefeller Center anzuschauen. Heute waren kaum Menschen hier und wir konnten gleich hoch zum 63th ,dem Observationsdeck fahren. Die Sicht war zwar diesig erst, doch dann hatten wir die herrlichste Sicht. Klar wäre das bei Dunkelheit schöner gewesen, gerade der 8 Ecken weiter gelegene Times Square, aber so ist es auch nicht so schlecht. Auch den Central Park, der 4% der Grundfläche Manhattans einnimmt, sieht man toll als Rechteck. Der Central Park ist die Lunge Manhattans und dort wurde auch der Beatle John Lennon erschossen. Unten wieder angekommen, liefen wir wieder zum Times Square. Da wir beide mal austreten mussten, gingen wir ins M&M’s, ein dreigeschossiges Kaufhaus rund um die Schokokugeln. Norbert bekam sogar eine Kostprobe. So was war für uns unvorstellbar. Unterwegs trafen wir noch Mickey Mouse und ihre Freunde. Nun hatten wir aber auch Hunger bekommen. Norbert wollte chinesisch, aber ich sagte, dass ich nicht mehr bis Chinatown kann. Am World Trade Center fanden wir ein kleines mexikanisches Restaurant, war preisgünstig und gut. Norbert probierte sogar das mexikanische Bier, das Corona und fand es gut. Nun heißt es langsam Abschied nehmen von dieser aufregenden Stadt, die nie schläft, das Tor zur Freiheit für viele Ankömmlinge bedeutete, wo aber auch viele Schicksalsschläge, wie der Terroranschlag vom 11.9.2001 waren. Mit der PATH fuhren wir wieder nach New Jersey. In einem Starbucks noch einen köstlichen Kaffee tranken. Bei unserem Wohnmobil hieß es nun Koffer packen. Norbert machte mich ziemlich nervös, das bekommen wir nie weg, war seine Argumentation. Wir stritten uns sogar ziemlich heftig, doch irgendwann war es einigermaßen vollbracht und der Rest wird morgen noch verstaut.
Nun ist der allerletzte Tag angebrochen. Wir standen zeitig auf und auch mir wurde es bange. Ich dachte noch, hoffentlich haben die sich beim Einchecken nicht zu affig, denn der Koffer war sehr schwer. Hoffentlich beharren die nicht auf 2x 23 kg, sondern 1x 46 kg. Ich sollte die Glasflaschen BBQ Saucen in den Koffer packen, damit diese nicht kaputt gehen und auch die Reisetasche platzte aus den vollen Nähten. Norbert regte sich schon wieder höllisch auf und ich dachte, es muss einfach nur gut gehen. Dann machten wir noch sauber, zogen die Betten ab, fuhren noch zur Dumpingstation, um Schmutzwasser abzulassen, frisches Wasser wieder auffüllen und dann fuhren wir zur Abgabestation. Laut Navi sollten wir 40 Minuten fahren, doch es wurden fast 3 Stunden. Wir waren aber noch pünktlich und vollgetankt haben wir auch noch.
Norbert fragte nach den 2 Namen, die uns Chrystal aufgeschrieben hatte, doch außer den beiden war sowieso kein anderer da. Von Chrystal wußte er schon, dass wir eine Fußbank kaufen mussten, wo er uns das Geld wieder geben sollte. Die Übergabe erfolgte ohne große Probleme. Wir unterhielten uns noch mit den anderen Urlaubern, die auch ihr Fahrzeug wieder abgegeben hatten. Von einer chilenischen Familie sollten wir noch Proviant übernehmen, doch wir erklärten, dass wir auf direktem Weg zum Flughafen sind. In der Werkstatt hatten wir noch Gelegenheit, ein ganz großes Wohnmobil anzuschauen mit 2 Slide outs, riesengroße Küche, extra Schlafzimmer, Aufenthaltsraum mit Ledercouch und Flachbildfernseher und riesig Platz in der Fahrerkabine.
Ein Taxi brachte uns dann zum Airport Newark. 1,5 Stunden sind wir gefahren. Wer weiß, was wir da bezahlt hätten, aber es war inklusive. An einem Automat mussten wir einchecken, aber erst einmal schauen, wie das die anderen machen und dann kam die Gepäckaufgabe und das Chaos begann. Die Reisetasche hatte 12 kg, aber der Koffer 32 kg. Die Dame sagte, ich solle umpacken, da ist Norbert in dem Moment explodiert. Aber es half nichts, ich musste umpacken. Ich schmiss erst einmal alles auf den Boden, dann steckte ich die BBQ Saucen hin und her, auch das 2. mal half nicht, das ganze noch einmal von vorne und beim 3. Mal war sie dann gnädig. Der Koffer hatte zwar immer noch 24 kg und die Reisetasche 2. Nun hatten wir noch viel Zeit bis Abends. Zum Boarding kamen viele mit 2 Koffern, mussten sie zwar in eine Bagbox stecken, war aber scheinbar okay. Dann strömten alle wie die Idioten zum Flugzeug, die stopften oben rein, wie dei Kapputten, die sind doch alle bescheuert. Wir waren so ziemlich die Letzten, da fragte Norbert die Stewardess, die uns freundlich begrüßte, ob wir einen Anhänger heute mit hätten. Erst hat sie gar nicht gleich begriffen, was er meinte. Als er auf die vielen Gepäckstücke zeigte, die immer noch oben rein geschoben wurden, begriff sie, was er meinte. Da fing sie so herzlich an zu lachen. Norbert half ihr dann auch mit die Luken zu schließen. Mit einer Stunde Verspätung kamen wir in Frankfurt an. Ich hatte etwas Panik, dass wir unseren Zug nicht mehr schaffen. Norbert war damit beschäftigt, die Reisetasche auf dem Koffer fest zu machen, die war ja nun auch ziemlich schwer. Er sagte, er laufe schon mal los, ich musste aber erst noch das Ticket an einem Automaten ausdrucken. Doch der Automat war nicht der Schnellste und an der Rolltreppe ein Haufen Menschen. Ich die Treppe genommen, oben war ich alle, da schimpfte Norbert wieder mit mir. Den Zug haben wir aber geschafft. Doch am Hauptbahnhof kam die Durchsage, dass dieser hier endet. Also wieder unsere Bagage genommen und zum nächsten. Doch auch dieser Zug bekam Verspätung. Mein Gedanke war, ob wir unseren Zug in Erfurt schaffen. Da mussten wir das Gleis wechseln, da nahmen wir gleich den Aufzug. Doch der Regionalexpress hat gewartet. Der Zugführer sah, wie sich Norbert mit 46 kg Gepäck abmühte, da meinte der:“ Ihr kommt wohl von Mallorca?“ Norbert seine Antwort war schlagfertig:“Nee Amerika. Hast aber recht, beide endet mit einem A.“ In Gera wurden wir von Mandy abgeholt. Hier endet mal wieder ein sehr schöner Urlaub mit vielen schönen Erlebnissen. Wer weiß, wo uns die nächste Reise hinführt und wir würden uns freuen, wenn unsere Leser das nächste Mal wieder mit dabei sind. Nun unser Urlaub noch einmal in Zahlen: