Vinales
Heute sind wir gegen 10 Uhr in Havanna gestartet. Wir haben uns ziemlich schnell an den Verkehr in Havanna gewöhnt. Unser Ziel ist der Westen der Insel. In Havanna waren die Straßen schlecht, aber außerhalb wurde es immer schlimmer. Die Schlaglöcher waren zum Teil 50 cm tief. Auf der Autobahn trieb sich alles rum. Die Menschen liefen, versuchten per Anhalter vorwärts zu kommen, manche versuchten Geld zu tauschen. Sie versuchen an harte Währung zu kommen, bieten einen unheimlichen Kurs, man weiß aber nicht, ob das Geld auch echt ist. Jeder versucht an harte Währung zu kommen, in der Hoffnung, das Land zu verlassen. Sie leben in ärmlichen Verhältnissen. Die nächsten Menschen standen mit Zwiebelzöpfen, dann fuhren Fahrradfahrer, Pferdegespanne, es liefen sämtliche Tiere. Es war total interessant. Auf einmal stoppte uns die Polizei. Hatten wir was falsch gemacht, sind wir zu schnell gefahren? Nichts von dem. Der Polizist überprüfte die Papiere, dass wir das Auto nicht geklaut haben und bat uns einen Mann mit nach Vinales zu nehmen. Als er sah, dass wir nicht begeistert waren, da gab der Polizist uns seinen Ausweis, den sollten wir ihm dann in Vinales zurück geben. Also nahmen wir ihn mit, zwar mit gemischten Gefühlen, es war dann doch ein angenehmes Gespräch zustande gekommen. Viele Kubaner können sich kein Auto leisten. Er hat seine Mama und Papa besucht und nun muss er wieder zur Arbeit auf eine Kaffeeplantage. Je weiter wir nach Vinales kamen, umso mehr sah man die Verwüstungen, die der Hurrikan vor 4 Wochen hinterlassen hatte. Unseren Mitfahrer fuhren wir zu der Tabakplantage, wo er arbeitete. Sein Vorarbeiter kümmerte sich um uns und zeigte, wie man Zigarren dreht. Man stelle uns auch ein Getränk hin. Von unserem Mitfahrer sah man nichts mehr. Gut, wir kauften 2 Zigarren, doch als wir die Getränke noch bezahlen sollten, fand ich das frech, immerhin haben wir den Arbeiter bis hierher gefahren. Wir fuhren zurück nach Vinales und holten an einem ATM Geld und fuhren zu unserer Unterkunft, sehr schön gelegen auf einem Hang mit Blick zu den Bergen, die Mogotes heißen, sehr schön gepflegt und 1 Swimmingpool, den ich auch gleich probierte. Am Abend verwöhnte man uns mit einem sehr leckeren Abendessen. Norbert hatte Fisch und ich Hühnchen. Pünktlich um 9 Uhr war unser Guide da. Er sah gleich, dass es mit der Wanderung nichts wird. Wir einigten uns aber schnell, was wir uns anschauen wollen und wir fuhren mit dem Auto. Zuerst geht es zu der Höhle Indio. Unterwegs unterhalten wir uns und es stellte sich heraus, dass er in den 80ern auch in Thüringen war und hat in Ilmenau studiert, er kannte auch Aue und Bad Schleema in Sachsen. Wir erzählten ihm, was uns gestern passiert ist. Da sagte er uns, dass das falsche Polizisten waren, sie Schlepper sind, um Touristen zu den Tabakplantagen locken. Die auch in unserer Casa waren, ist dasselbe passiert. Naja, ist nun passiert. Der Besuch in der Höhle war fantastisch. Wir sind mit einem Boot durch die Höhle geschippert worden. Danach sind wir in eine andere Richtung gefahren, herrlich durch die herrliche Bergwelt Vinales. Dabei kamen wir an einem Berg vorbei, wo ein Maler mit Pinsel den Berg eine Zeichnung versehen hat. Weiter ging es zu einem Kaffeebauern. Dort war der Hurrikan extrem schlimm und hat manche Existenz oder Hausteile verwüstet. Sie bauen das immer wieder auf. Eine andere Wahl haben sie auch nicht. Der Kaffeebauer hat eine sehr gute Sorte. Geerntet wird alles mit der Hand, dann in der Sonne getrocknet. Dann wird der äußere Kern abgemacht und da kommen 2 Kerne, die Bohnen zum Vorschein. Auch diese müssen getrocknet werden und dann werden diese über Feuer ca. ½ Stunde geröstet. Sie dürfen aber nicht verbrennen. Diese Kaffeepflanzen auf Kuba wurden einst aus Brasilien mitgebracht und es ist Kaffee Arabica. Man servierte uns gleich ein Tässchen und gab uns Babybananen, die auch auf der Farm wachsen. Natürlich haben wir auch ein Gastgeschenk. Es war ein sehr schöner Tag und wir bedankten uns herzlich bei unserem Guide. Nachmittag hielten wir uns noch in Vinales auf. Es ist eine sehr schöne Stadt. Zum Schluss hatte unser Guide noch einen Hinweis, wo wir Abendbrot essen sollten und dieses Restaurant suchten wir auch auf, ziemlich weit oben auf dem Berg, das Paraiso hieß und es hatte eine traumhafte Aussicht auf die Mogotes. Es gab ein Menü mit Suppe, Salat, Süßkartoffeln, Reis, schwarzen Bohnen, Fisch, Hühnchen, Schwein und ein Expresso. Nun lassen wir diesen schönen Tag auf der Veranda ausklingen.