Washington D.C.
Wir lagen noch im Bett, als wir am Morgen sahen, wie jemand einen Zettel hinter die Scheibenwischer steckte. Es war ein Metroplan von Washington. Ich bereitete uns das Frühstück vor, während Norbert duschen ging. Da traf er den Mann von gestern Abend wieder. Er fragte, ob wir den Plan schon gefunden haben und empfahl den Cherry Hill Park 7 km nördlicher, von dort könnten wir die Stadt besser erreichen. Wir bedankten uns bei ihm für diese Aufmerksamkeit. Nach dem Frühstück brachen wir auf zu diesem Park. Vorher mussten wir aber noch 16 $ in die Box werfen, doch wir fanden keine Box. Wir suchten und suchten, in der Zeit kam aber ein anderes Mobil. Ich sprach sie englisch an, doch sie meinte, wir können deutsch mit ihr reden. Sie war Holländerin und ihr Mann Engländer. Weil sie so nett war, fragte ich sie, ob sie mir in mein Navi den Cherry Hill Park eingeben könne. Sie machte es, denn auch sie empfahl uns den Platz, da wir von dort aus prima die Stadt mit der Metro erreichen können. Wir bedankten uns und fuhren zusammen los. Wir mussten dann abbiegen und sie fuhren weiter geradeaus, doch wir winkten uns noch einmal gegenseitig zu. Keine 20 Minuten später erreichten wir den schönen Platz. Die Dame am Empfang war auch super nett und zählte uns das Geld zurecht für den Bus, das man exakt haben muss, weil man dort kein Geld zurück bekommt.
Wir stellten uns schnell hin, denn der Bus Nr.83 fuhr gleich zur Subwaystation College Park für 3,60$ und mit der green Lane fuhren wir zum Archives- Navi- Memorial Penn Quarter. Von dort aus liefen wir in Richtung National Mall, wo alle Sehenswürdigkeiten zusammen stehen, naja die Mall ist ca.5 km lang, ich wollte das Laufen, schön verrückt. Wir kamen auch an der National Library vorbei, die größte Bibliothek der Welt. Unterwegs trafen wir auch Segwayfahrer. Nun sahen wir die Sightseeingbusse, da meinte Norbert, Du, das machen wir. Wir erkundigten uns bei ein paar Polizisten, wo man da mitfahren könne, sie sagten, wir sollen zum Willard Hotel. Dort angekommen, trafen wir auf einen „Schwarzen“, aber ganz netten Mann. Er erklärte uns, dass die Tickets 24 h gelten und wir sämtliche Linien nutzen könnten und es ist eine Audiotour. Wir mussten erst einmal wieder Geld ziehen und dann war er uns behilflich. Wir sollen mit der roten Linie beginnen und er schrie immer wieder red, red, red, oh tis is yellow, yellow, blue, blue, aber irgendwann hatten wer das Glück und es kam die rote mit Audio, denn nicht alle Busse hatten Audio. Wir saßen oben und konnten alles bestens sehen. Über 2 Stunden ging diese Tour. Norbert getraute sich nicht auszusteigen, er hatte Angst, dass wir dann wieder so lange warten müssen. Zuerst ging es die Columbus Avenue lang zur Grand Station, dieser ist der Hauptbahnhof von Washington D.C., von weitem sahen wir schon das Capitol, das ist der Sitz des Kongresses, in ihm finden die Sitzungen des Senates und des Represitantenhaus statt. Weiter kamen wir an der ältesten Feuerwache vorbei. Das nächste Highlight war der Washington Tower Memorial, das ist ein weißer Mamorturm in Form eines Obelisken, dieser befindet sich auf einem Hügel an der National Mall, die Verbindung zwischen Capitol und dem Lincoln Memorial. Das Memorial kann man als Spiegelbild am Fuße des Hügels am reflecting pool betrachtet werden. Hier wurden auch Szenen vom Film Forrest Gump“ mit Tom Hanks gedreht. Das Washington Tower Memorial war eingerüstet, denn es hatte Risse vom Erdbeben von 2011 in Fukushima davon getragen. Weiter kommen wir am Jefferson und Lincoln Memorial vorbei. Das Jefferson Memorial wurde zu Ehren des 3. US Präsident errichtet. Im Innern ist eine 6,5 m hohe und 4,5 t schwere Bronzestatue errichtet wurden. An den Wänden wurden seine bekanntesten Reden eingraviert. Das ganze Gebäude am Fuße des Rivers Potomac verzieren japanische Zierkirschen, ein Geschenk der Japaner an die USA im Jahre 1912. Das Lincoln Memorial wurde zwischen 1915 und 1922 erbaut zu Ehren des 16. Präsident der USA. Die 36 dorischen Säulen im griechischen Stil stellten die 36 Bundesstaaten zur Amtszeit Lincolns dar. 12 weitere wurden um das Dach herum eingemeißelt und 2 weitere folgten am Boden für die letzten beiden Staaten Alaska und Hawaii. An der Nordseite ist Lincolns 2. Antrittsrede in Stein gehaun und an der Südseite die berühmte Gettysburg Rede. Dort befindet sich auch die 5,80m hohe Statue des sitzenden Lincolns.
Am 28.8.1963 zogen 250.000 Menschen vom Washington Memorial zum Lincoln Memorial, wo der Afroamerikaner Martin Luther King seine berühmte Rede „I have a dream“ hielt. Sein Traum war gleiche Rechte der Afroamerikaner wie die weißen. Lincoln war ein erklärter Sklaverei Gegner. Vorbei kamen wir auch an Vietnams Memorial, hier sollte der getöteten Soldaten im Vietnamkrieg gedacht werden und der Korean Veterans War Memorial und verschiedene Friedhöfe, wo auch John F. Kennedy begraben ist und dem Martin Luther King jr. National Memorial und dem Weißen Haus. Nach 2 Stunden Fahrt kamen wir wieder am Hotel Willard an. Bei unserem Freund verabschiedeten wir uns herzlich und fuhren wieder raus zum Cherry Hill Park. An der Bushaltestelle erkannten wir die Leute wieder, die mit uns früh wieder reingefahren waren. Der Bus kam, alle stiegen ein, doch vor unserer Nase machte der Fahrer die Tür zu. Was war das denn? Der Fahrer bemerkte dies und öffnete noch einmal die Tür. Als Norbert das Geld in den Sack schmeißen wollte, fuhr dieser ruckartig an und wir flogen erst einmal in die Ecke. Norbert machte sich Sorgen um mich, doch ich beruhigte ihn wieder. Norbert schimpfte, doch die Leute nahmen es alle als Spaß auf. In Deutschland wäre er schon längst entlassen worden. Der Fahrer pochte immer wieder aufs Lenkrad und Schenkel, Norbert moserte und wir alle lachten.